Chronik
Von der Gründung bis zur heutigen Kapelle
Ein 1869 gefundener Eintrag im Jahresabschluss der Handwerkerzunft »Für Musikanten 6 Gulden« gilt als Startschuss der Ortsmusik Krauchenwies. Vieles spricht allerdings dafür, dass in Krauchenwies bereits schon vorher musiziert wurde. So gibt es aus dem Jahre 1863 Partituren, die eigens für Krauchenwieser Musiker geschrieben wurden, und Instrumente, die auf die Zeit zwischen 1750 und 1760 geschätzt wurden.
Eine erste Musikanten-Liste ist aus den Jahren zwischen 1870 und 1890 erhalten. Folgende Namen sind auf ihr dokumentiert: Michael Knoll, Wilhelm Rehm, Georg Holl, Konrad Keller, Norbert Bauer, August Straub und als Jungmusikant Franz Knoll. Der Jungmusikant Franz Knoll wurde 1888 zum Militärdienst einberufen und übernahm nach seiner Rückkehr 1890 den Taktstock der Ortsmusik, die zu dieser Zeit bereits 15 Musikanten umfasste.
Drei Musikgruppen im Ort
1912 gab es in Krauchenwies drei musikalische Gruppierungen, die gleichermaßen das kulturelle Leben in Krauchenwies mitgestalteten: die Ortsmusik unter Leitung von Franz Knoll, die Ragalle Musik unter der Leitung von Gustav Ehstand sowie die ebenfalls unter der Leitung von Franz Knoll stehende Knaben Musik.
Die Ragalle Musik erlitt im Ersten Weltkrieg durch den Einzug und den bitteren Verlust fast aller Musiker eine deutliche Zäsur. Die Ortsmusik und die mit einem Durchschnittsalter von zwölf Jahren sehr junge Knaben Musik blieben fast vollständig verschont.
1920 schlossen sich die aus einem Streichorchester hervorgegangene Blasmusik und die ortsansässige Ortsmusik zu einer Blasmusik zusammen. Dies gilt als Gründung der noch heute bestehenden Musikkapelle Krauchenwies.
Die Kapelle bestand damals aus 20 Musikern, die unter der Leitung von Adalbert Flöss musizierten. Einen ersten großen Erfolg konnte die Musikkapelle 1927 bei einem Wertungsspiel in Möhringen verzeichnen.
Wie fast überall erlosch über die Jahre des Zweiten Weltkrieges auch in Krauchenwies das kulturelle Leben vollständig. Mühselig wurden im Jahre 1947 wieder Instrumente im Ort und der Umgebung aufgestöbert und alte Mitglieder der Musikkapelle wurden animiert, sich wieder zu beteiligen. Anlass dieses Bestrebens war die im Oktober 1947 stattfindende Investitur von Pfarrer Johann Mayer.
Aufschwung in den 50er Jahren
Anschließend ging es ziemlich rasch und die Musikkapelle Krauchenwies konnte 1949 in wieder erstarkter Form beim Wertungsspiel des Musikfestes Laiz teilnehmen. Mit 32 Musikanten, neuen Instrumenten und einem Vorstand Josef Manz ging es unter der musikalischen Leitung von Franz Knoll mit der Musikkapelle weiter.
Neue Uniformen wurden 1954 unter dem Vorstand Wilhelm Rehm finanziert. Die Mittel hierfür wurden aus dem Kassenbestand der Musikkapelle, einer Haussammlung, einem Gemeindezuschuss, einer fürstlichen Spende und aus der Eigenfinanzierung jedes Musikers zusammen getrieben. Ein weiterer Meilenstein war der 1956 stattfindende Eintritt in den Verband Süddeutscher Volksmusiker.
Premieren und besondere Ereignisse
In den 60er Jahren betrat mit Christel Knaus die erste Frau die Musikkapelle Krauchenwies. 1966 wurde unter dem Vorstand Paul Leiss das traditionelle Parkfest ins Leben gerufen. Dieses bot vom 3. bis 5. Juli 1971 den perfekten Rahmen für das 12. Landes- und Bezirksmusikfest des Bezirks Hohenzollern im Bund deutscher Volksmusiker.
1975 wurde unter der damaligen Vorstandschaft und einigen Zeitzeugen die Musikkapelle zu einem Eingetragenen Verein und trägt seit dem den Titel Musikkapelle Krauchenwies e. V..
Verleihung der Pro-Musica-Plakette
Der Erhalt der Pro-Musica-Plakette 1977 wurde von dem damaligen Vorstand Manfred Vonnier angeregt und bot den ersten Anlass, sich näher mit der Vereinsgeschichte auseinander zu setzen. Die Plakette wurde am 23. April 1977 im Rahmen eines festlichen Galakonzertes überreicht.
Zu diesem Anlass holte sich die Musikkapelle Unterstützung und bestritt den Abend gemeinsam mit dem Musikverein Fischbach. Dieser Abend wurde außerdem genutzt um die neuen Uniformen zu präsentieren.
Feste Größe im Gemeindeleben
In den folgenden Jahren nahm die Musikkapelle Krauchenwies an zahlreichen Wertungsspielen teil und wurde im Ort zu einer bestehenden kulturellen Größe.
Dies ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass nach rund 20 Jahren der Nutzung im Jahre 1997 die Gemeinde Krauchenwies der Musikkapelle bei der Anschaffung einer neuen Uniform finanziell zur Seite stand. Diese wurde im Rahmen der Generalversammlung vorgestellt.